Manchmal fragen mich Menschen: „Warum Kampfsport? Warum ausgerechnet das?“

Und ehrlich gesagt – es ist schwer, das in einem Satz zu beantworten.
Denn Kampfsport ist nicht nur ein Hobby für mich.
Es ist ein Teil von mir.
Es hat mich geprägt, geformt und getragen – in guten wie in schweren Zeiten.

Ich habe angefangen, als ich noch Teenager war.
Was am Anfang nur cool und aufregend war, ist mit den Jahren zu etwas Tieferem geworden:

Ein Zuhause. Eine Art zu leben. Mein Anker.

Ich höre oft:
„Sich auf die Mütze hauen – was soll daran sinnvoll sein?“
Aber das ist so weit weg von dem, was Kampfsport wirklich bedeutet.

Es geht nicht ums Zuschlagen.
Es geht ums Durchhalten.
Ums Aufstehen.
Ums Atmen, wenn alles zu viel wird.
Es geht darum, sich selbst zu begegnen – mit allem, was man ist:                                                                   stark, verletzlich, wütend, mutig, zweifelnd.
Alles darf da sein. Und genau das ist das Geschenk.

Ich bin heute nicht nur Kampfsportlerin und Trainerin – ich bin auch Mama.
Und meine Tochter geht diesen Weg mit mir.
Seit sie drei ist, steht sie im Dojo, und ich sehe, wie sehr sie daran wächst.
Wie sie sich behauptet, auch wenn’s schwer wird.
Wie sie mutig ist, wo andere sich wegdrehen würden.
Sie erinnert mich jeden Tag daran, warum ich diesen Weg gehe – und warum ich ihn weitergeben will.

Kampfsport ist für mich nicht das, was man von außen sieht.
Es ist das, was im Inneren passiert:
Die leise Stimme, die sagt „Du kannst das“, wenn alles in einem schreit „Ich schaff das nicht“.

Es ist die Entscheidung, nicht wegzulaufen.
Sich hinzustellen.
Tief durchzuatmen – und weiterzumachen.

In der heutigen Zeit sehen viele Menschen im Kampfsport vor allem eines: Kommerz.
Sie spielen mit den Ängsten anderer, verkaufen schnelle Lösungen, versprechen Sicherheit in ein paar Wochen – und verdienen daran.

Aber weißt du, was all diesen Angeboten fehlt?

Die Leidenschaft. Das Herz. Das echte Gefühl für das, was Kampfsport wirklich ist.

Und genau das macht uns anders.

Wir fühlen es.
Wir leben es.
Tag ein, Tag aus!

Deshalb habe ich einen Traum:
Ich möchte einen Ort schaffen, an dem Menschen sich sicher fühlen. Wo niemand Angst haben muss, nicht „gut genug“ zu sein.
Wo wir miteinander wachsen – körperlich, mental, emotional.
Einen Ort, an dem wir lernen, nicht nur zu kämpfen – sondern zu leben.

Für mich ist Kampfsport kein Sport.
Es ist Herz.
Es ist Haltung.
Es ist meine Herzensangelegenheit.

Fazit:
Kampfsport ist für mich kein Hobby – es ist ein Teil meiner Seele.
Er hat mich durch Höhen und Tiefen getragen, mich geformt, mich wachsen lassen.
Er hat mir gezeigt, dass wahre Stärke nicht im Zuschlagen liegt, sondern im Weitermachen, wenn alles schwerfällt.

Ich wünsche mir, dass jeder Mensch diesen Raum erleben darf – einen Ort, an dem man nicht perfekt sein muss, um willkommen zu sein.
Wo man lernen darf, mutig zu sein.
Echt zu sein.
Sich selbst zu begegnen – mit allem, was dazugehört.

Kampfsport hat mein Leben verändert.
Und ich weiß: Er kann auch deins verändern.
Denn am Ende geht es nicht nur ums Kämpfen –
sondern ums Leben.

Über die Autorin:

Ervina Mujcic ist zertifizierte Krav Maga-Instruktorin und Mitgründerin von fearless academy. Sie verbindet praktische Erfahrung mit einem klaren Blick auf das Wesentliche: Was zählt, wenn es ernst wird.